Regelwerk DHGF, Stand März 2013

1.1 GRUNDSÄTZLICHES


1.1.1 Kleiderordnung

Bei allen Wettkämpfen wird ein Kilt getragen.

1.1.2 Disziplinenverteilung

Ein Wettkampf muss aus mindestens 5 Disziplinen bestehen. Wenn nur 5 Disziplinen durchgeführt werden, darf keine doppelt vertreten sein. In diesem Fall wären Hammer leicht und Hammer schwer nicht erlaubt.

Wird ein Wettkampf über zwei Tage ausgetragen, empfiehlt sich eine gleichmäßige Verteilung der schweren und leichten Gewichte. Z. B. am 1. Tag Hammer schwer und Stein leicht, dafür am 2. Tag Hammer leicht und Stein schwer.

1.1.3 Startreihenfolge

Nachdem eine Disziplin absolviert ist, geht der Sportler, der als erster am Start war, bei der nächsten Disziplin nach ganz hinten, und die anderen rutschen nach.

1.1.4 Reihenfolge der Disziplinen

Die Reihenfolge der Disziplinen ist im Normalfall Putting the Stone, Weight for Distance, Scottish Hammer, Weight for Height und Tossing the Caber. Die Reihenfolge der Disziplinen kann variieren, muss aber den Sportlern mitgeteilt werden, um ausreichend Vorbereitungszeit zu gewähren.

1.1.5 Hilfsmittel

Die Finger dürfen mit Tape versehen werden, es dürfen aber nicht mehrere Finger mit Tape zusammengebunden werden.
Es dürfen keinerlei Griffhilfen verwendet werden. Handschuhe sind nicht erlaubt.
Beim Weight for Height dürfen keine Schuhe verwendet werden, die dem Zweck dienen, den Athleten deutlich größer zu machen.

1.1.6 Bruchschaden

Wenn ein Gerät während des Wettkampfes zerstört wird und nicht kurzfristig repariert werden kann, wird der
aktuelle Durchgang mit dem neuem Gerät neu gestartet. In Ausnahmefällen kann der Wertungsrichter entscheiden, dass die alte Runde mit dem neuen Gerät beendet wird.


1.2 DISZIPLINEN


1.2.1 Allgemeines zu Weight for Distance (Gewichtweitwurf), Putting the Stone (Steinstoßen)
und Scottish Hammer (Hammerwurf)

a) Anzahl der Versuche

In diesen Disziplinen hat jeder Teilnehmer jeweils drei Versuche. Der beste Versuch wird notiert.

b) Abwurf, Abwurfbereich und Wurfbereich

Abwurfbereich

Weight for Distance und Putting the Stone erfolgen aus einem rechteckigen Abwurfbereich oder aus einem Abwurfkreis heraus. Die rückwärtige Linie und die Seitenlinien werden aufgezeichnet.

Gewichtweitwurf: Breite 1,37 m, Länge 2,745 m

Steinstoßen: Breite 1,37 m, Länge 2,13 m


Ein Abwurfkreis kann ebenfalls genutzt werden:

Weight for Distance: Kreis mit einem Durchmesser von 2,745 m

Putting the Stone: Kreis mit einem Durchmesser von 2,13 m

Beim Scottish Hammer gibt es lediglich einen vorderen Begrenzungsbalken. Der Balken muss fest im Boden verankert werden, damit er nicht verschoben werden kann.

Die Maximalgröße des Abwurfbalkens beträgt 137,5 cm x 15 cm.

Ausführung des Wurfes/Stoßes:

Vorder- und Rücklinie des Abwurfbereichs dürfen zu keinem Zeitpunkt des Versuches übertreten werden. Während des gesamten Versuchs muss immer mindestens ein Fuß innerhalb des Abwurfbereichs bleiben. Zu Beginn und zum Ende eines Wurfs darf sich ein Fuß außerhalb der Seitenlinie befinden.

Die Würfe müssen kontrolliert beendet werden. Stürzt ein Teilnehmer, berührt er mit der Hand den Boden, stolpert er aus dem Abwurfbereich etc. gilt der Versuch als ungültig.

Ein Versuch kann unterbrochen und neu gestartet werden, solange er kontrolliert abgebrochen wird und noch keine Regelverletzung stattgefunden hat. Mit Erlaubnis des Wertungsrichters darf hierzu auch kurzfristig der Wurfbereich verlassen werden.

Nach Beendigung eines Versuches darf der Abwurfbereich nicht nach vorne über den Begrenzungsbalken hinaus verlassen werden.

Wurfbereich:

Für alle Disziplinen, besonders für den Scottish Hammer und Weight for Distance, muss ein den Sicherheitsaspekten entsprechender Platz vorhanden sein.

Der Wurfbereich sollte flach und ohne Hügel oder Einbuchtungen sein. Aus Sicherheitsgründen sollte man begrenzende Sektoren markieren. Die Grenzlinien unterliegen keinem festen Schema wie z. B. in der Leichtathletik, sondern lediglich Sicherheitsaspekten. Die Grenzlinien müssen deutlich sichtbar sein und deren Endpunkte nochmals durch Flaggen oder Hütchen markiert werden.


1.2.2 Beschaffenheit der Gewichte und Ausführung der Würfe/Stöße

a) Weight for Distance (Gewichtweitwurf)

Ein Gewicht, das durch eine Kette, ein Seil, etc. mit einem Handgriff verbunden ist. Griffform und Dicke des Handgriffs sind beliebig, ebenso Form und Material des Gewichtes. Das Gerät darf maximal 45,7 cm lang sein.

Das Gewicht muss mit einer Hand geworfen werden. Jede mögliche Technik, eine Drehung, zwei Drehungen etc. ist erlaubt.

b) Weight for Height (Gewichthochwurf)

Material und Form des Gewichts und des Griffs sind beliebig. Insgesamt darf das Gewicht nicht länger als 45 cm sein. Normalerweise sollte das Gewicht aber kürzer sein, damit es beim Anschwingen nicht den Boden berührt.

Das Gewicht wird mit einer Hand geworfen. Jede vom Wertungsrichter erlaubte Technik ist hierbei zulässig. Jeder Teilnehmer hat drei Versuche pro Höhe. Wer auf einer Höhe drei Fehlversuche hat, scheidet aus. Die Teilnehmer können selber entscheiden, bei welcher Höhe sie einsteigen. Im Wettkampfverlauf können Höhen ausgelassen werden.

Wer bereits einen missglückten Versuch auf einer Höhe hat, kann diese nicht mehr auslassen.

Wettkampfteilnehmer und Wertungsrichter einigen sich auf eine Einstiegshöhe, hierbei hat der Wertungsrichter die entscheidende Stimme.

Die Steigerung der Höhe erfolgt in der Regel in 15 cm-Schritten. Im Wettkampfverlauf und bei bereits reduziertem Teilnehmerfeld kann die Höhensteigerung auf Wunsch der Aktiven und mit Zustimmung des Wertungsrichters variieren.

Die Begrenzungsstange darf bis zu 3,30 m lang sein.

Liegt die Begrenzungsstange lose auf, gilt ein Versuch als ungültig, wenn sie durch Berührung des Gewichtes herunter fällt. Ist die Begrenzungsstange fixiert und das Gewicht berührt die Stange beim überqueren, entscheidet der Wertungsrichter, ob der Versuch gültig ist oder nicht.

Erreichen zwei Teilnehmer die gleiche Höhe, ist derjenige besser platziert, der weniger Versuche hierfür benötigt hat. Herrscht auch hier Gleichstand, wird die nächst kleinere Höhe herangezogen. Dies geschieht so lange, bis eine Entscheidung getroffen werden kann. Sind alle Versuche identisch, werden die Punkte geteilt, ausgelassene Höhen werden hierbei nicht berücksichtigt.

c) Scottish Hammer (Hammerwurf)

Eine Metallkugel an einem stabilen Stab, bevorzugt aus Rattanholz. Maximale Länge 1,27 m.
Der Hammerwurf erfolgt mit dem Rücken zur Wurfrichtung. Es wird aus dem Stand geworfen, die Füße dürfen sich aber bewegen. Eine Drehung des Körpers wie beim olympischen Hammerwurf ist nicht erlaubt. Ein Überschreiten des Begrenzungsbalkens gilt auch hier als nicht gültiger Versuch.

Berührt bei einem abgebrochenen Versuch, der Hammer den Boden hinter der Absperrung, gilt der Versuch als ungültig.

Putting the Stone (Steinstoßen)

Gewicht und Form der Steine unterliegen keiner Norm. Lediglich bei offiziellen Rekorden darf das Gewicht des Steins nicht unterhalb der angegeben Werte liegen.

Das normale Steinstoßen erfolgt nach den gleichen Regeln wie das Kugelstoßen. Jede einarmige Stoßtechnik, Angleit, Drehstoß etc. ist erlaubt. Der Stein darf nicht geworfen werden.

Der Braemar Stone erfolgt aus dem Stand. Während des Stoßes muss mindestens ein Fuß auf dem Boden bleiben.

d) Tossing the Caber (Baumstammüberschlag)

Der Baumstamm kann beliebig lang und schwer sein. Es muss ein Holzstamm verwendet werden. Länge und Gewicht sollten so gewählt werden, dass ca. 50 % der Teilnehmer ein Überschlag gelingt.

Jeder Teilnehmer hat drei Versuche. Der Teilnehmer bekommt den Baustamm mit dem dicken Ende nach oben aufgestellt.

Sobald er den Baumstamm anhebt, gilt der Versuch als begonnen. Lässt der Teilnehmer den Stamm wieder los, und das Ende des Stammes berührt den Boden, gilt dies als Fehlversuch.

Der Baumstamm wird angehoben und nach einem Anlauf so geworfen, dass er möglichst auf einer gedachten 12:00 Uhr-Linie liegen bleibt. Die Anlaufstrecke kann durch den Wertungsrichter begrenzt werden, wenn die Sicherheit des Publikums oder der Teilnehmer gefährdet ist.

Die Wertung erfolgt nach dem Schema eines Uhrzeigers.

Hierbei kann die Bezeichnung: 9 Uhr, 10 Uhr, etc. oder auch 5 vor 12, 10 vor 12 etc. angewendet werden. Wenn der Athlet den Baumstamm geworfen hat, muss er solange stehen bleiben, bis der Wertungsrichter die genaue Position des Stammes bestimmt hat. Landet der Baum nicht direkt vor, sondern links oder rechts vom Aktiven, zählt die Position, die das dünne Ende des Stammes zum Aktiven einnimmt.

Beim Tossing the Caber sind mindestens 2 Wertungsrichter notwendig.

Ein Wertungsrichter folgt dem Athleten bei seinem Versuch und ermittelt bei einem Überschlag die genaue Position. Gewertet wird die Position auf der der Baumstamm landet. Springt oder rollt der Baumstamm danach zur Seite weg, ist das nicht von Bedeutung.

Ein zweiter Wertungsrichter ermittelt den Anstellwinkel, wenn ein Baumstamm sich nicht überschlägt. Je größer der Winkel, desto besser der Wurf. Der Seitenrichter entscheidet auch, ob ein Stamm sich wirklich überschlagen hat, oder ob er nur zur Seite weggekippt ist.

Sollte es keinem der Teilnehmer gelingen, einen Überschlag zu erzielen, kann nach Rücksprache mit den Aktiven und dem Wertungsrichter der Baum am dicken Ende ein Stück abgeschnitten und eine neue Runde gestartet werden.

Tossing the Caber kann auch in zwei Runden ausgetragen werden.

Hierbei wird die erste Runde mit einem Qualifikationsstamm ausgetragen. Alle, denen ein Überschlag, egal auf welcher Position, gelingt, tragen danach eine Endausscheidung mit einem schwierigeren Baumstamm aus. Die Aktiven ohne Überschlag in Runde 1 werden entsprechend dem Anstellwinkel gewertet.


1.3 QUALIFIKATION A-HEAVY



Um sich als A-Heavy zu qualifizieren, müssen folgende Weiten innerhalb eines Wettkampfes erreicht werden:

Weight for Distance 12,7kg: 15,0m

Weight for Height 19,0 kg: 4,2m

Scottish Hammer: 7,25 kg: 27,5m

Putting the Stone: 7,25kg: 11,0m



1.3.1. Gewichte

Männer

Disziplin

Weight for Distance
Weight for Height
Scottish Hammer
Putting the Stone
Braemar-Stone

leicht

12,7 kg
19,0 kg
7,25 kg
7,25 kg
9-14 kg

schwer

25,4 kg
25,4 kg
10,0 kg
10,0 kg

Frauen

Disziplin

Weight for Distance
Weight for Height
Scottish Hammer
Putting the Stone
Braemar-Stone

leicht

6,35 kg
12,7 kg
5,4 kg
3,6 kg
6,8 kg

schwer

12,7 kg
12,7 kg
7,25 kg
5,4 kg

Masters

Disziplin

Weight for Distance
Weight for Height
Scottish Hammer
Putting the Stone
Braemar-Stone



leicht

12,7 kg
19,0 kg
7,25 kg
7,25 kg
9-14 kg

schwer

19,0 oder 25,4 kg
19,0 oder 25,4 kg
10,0 kg
10,0 kg

1.4 ALLGEMEINES


Weiten und Höhen werden immer auf ganze Zentimeter abgerundet.

Sind zwei Sportler gleich, werden die Punkte geteilt.

Sicherheit ist oberstes Gebot. Der Wettkampf kann aus Sicherheitsgründen jederzeit unterbrochen werden.
Fehlversuche sollten nur ausgesprochen werden, wenn sich der Wertungsrichter absolut sicher ist. Im Zweifelsfalle soll immer zu Gunsten des Sportlers entschieden werden.



1.4.3 Disqualifikation

Wenn Gefahr für die Gesundheit eines Aktiven oder des Publikums besteht, hat der Wertungsrichter die Möglichkeit, einen Aktiven aus dem Wettkampf zu nehmen.

Ebenso kann ein Wertungsrichter jederzeit einen Aktiven bei unsportlichem Verhalten disqualifizieren.

Der Wertungsrichter kann ein Zeitlimit setzen innerhalb dessen ein Versuch beendet sein muss.

PREISGELDVERGABE


A-Heavys


Je Disziplin:

1. Platz: 50,-
2. Platz: 40,-
3. Platz: 30,-
4. Platz: 20,-
5. Platz: 10,-
6. Platz: 5,-



Frauen:

Frauen müssen Qualifikationsweiten erreichen, um in den Genuss von Preisgeldern zu kommen.

Der Grund für diese Regelung ist, dass Frauen nicht in A- und B-Heavys unterteilt sind.

Geforderte Weiten:

Weight for Distance: 15m
Weight for Height: 4m
Scottish Hammer: 20m
Putting the Stone: 9m

Von Frauen, die diese Weiten überwerfen, wird das Preisgeld wie folgt verteilt:

1. Platz: 30,-
2. Platz: 20,-
3. Platz: 10,-


Die Vergabe von Preisgeldern ist eine freiwillige Leistung des jeweiligen Veranstalters. Es besteht kein Rechtsanspruch auf die Zahlung von Preisgeldern bei Teilnahme an den Wettkämpfen.